Crowfunding-Aktion beendet – wie geht’s weiter?

Zu allererst möchte sich das ganze Projekt-Team von Herzen bei allen bedanken, die „Dorf testet Zukunft“ unterstützt haben!

Es war eine wilde, wunderbare und vor allem lehrreiche Zeit bis hierhin. Vor allem aber haben wir wunderbare Menschen kennenlernen dürfen, was unbezahlbar ist. Und wer weiss, vielleicht ist sie noch nicht zu Ende. Es bleibt spannend.

„Wer nicht will, findet Gründe. Wer will, findet Wege.“

Das Projekt für ein bedingungsloses Grundeinkommen stiess landesweit auf grosses Interesse. Nachdem mit 770 Anmeldungen mehr als die Hälfte der Einwohner:innen von Rheinau erreicht worden sind, startete das Crowdfunding am 16. Oktober. Das Geld sollte den Teilnehmer:innen der Aktion ein Jahr lang ein bedingungsloses Grundeinkommen ermöglichen. Die Erwartung war hoch. Sehr hoch. Das Vorhaben gewagt. Bis zur Deadline am 4. Dezember um 14:26 Uhr, kamen durch die Crowfunding-Aktion rund CHF 150’000 zusammen. Das erklärte Ziel waren rund 6.1 Millionen Franken.

In der Crowdfunding-Phase wurde viel Aufklärung betrieben, informiert und kontaktiert. Auf allen möglichen Kanälen war das Projektteam präsent, das ohne Budget agierte und unentgeltlich arbeitete. Neben der erhofften Schwarmfinanzierung, wurden auch Firmen, Stiftungen und Philanthropen breit kontaktiert, doch konnten finanzkräftige Geldgeber nicht gefunden werden.

Wir wussten um die Schwierigkeit, so viel Geld in so kurzer Zeit zu sammeln. Trotzdem haben wir es gewagt, denn, möglich wäre es gewesen und warum nicht versuchen. Manchmal muss man das scheinbar Unmögliche wagen, um etwas zu bewegen. Und bewegt hat sich viel.

Natürlich ist es schade, dass es so nicht funktioniert hat. Es war aber nicht „für nichts“:

Das Projekt „Dorf testet Zukunft“ ist weiter gekommen als viele je vermutet hätten: Gestartet haben wir im Januar mit dem Aufruf. Am 5. Juni wurde publik, dass Rheinau es wagt, den Versuch in Angriff zu nehmen. Ende September wurde bekannt, dass von 1302 Rheinauer:innen, 770 Ja sagen zu einem Versuch. Das war bereits eine kleine Sensation.

Ausserdem haben sich die Einwohner:innen intensiv mit dem Thema Grundeinkommen auseinandergesetzt und für sich persönlich durchgespielt, was es konkret bedeuten könnte. Auch ausserhalb des Dorfes weckte der geplante Versuch Interesse: Aus Deutschland und Portugal kamen Anfragen mit der Absicht, das Grundeinkommen ebenfalls in einer Gemeinde zu testen. Durch den intensiven Crowdfunding-Prozess haben wir erfahren, was uns auf der Kommunikations-Ebene zu wenig gelungen ist, zum Beispiel die Menschen in der Schweiz mehr ins Dorf-Projekt einzubeziehen. Viele Menschen dachten auch: ‚Warum soll ich den Einwohnern:innen von Rheinau Geld geben?’ Das heisst wir haben es zu wenig geschafft zu vermitteln, dass der Versuch Erfahrungen ermöglicht, die uns allen zugute kommen.

Ob es weitergeht, hängt von den Teilnehmer:innen ab. Anfang Dezember wird es in Rheinau zu einem Austausch kommen, bei dem Teilnehmer:innen, und das Projektteam ein Fazit ziehen. Seit Beginn des Projekts ist uns der Dialog wichtig, denn es geht nur zusammen. Das wollen wir beibehalten.

So oder so wird das Projekt-Team, zusammen mit dem Gemeinderat, dem Wissenschaftsteam, sowie weiteren involvierten Parteien, die Reise bis hierhin und die Erkenntnisse analysieren und auswerten. Über weitere Neuigkeiten zum Projekt wird zu gegebener Zeit informiert.

Viele Türen stehen noch offen. Viele Türen gingen erst jetzt auf. Der Versuch in Rheinau sehen wir noch immer als grossartige Chance, die wir nutzen sollten.

Wir halten euch weiterhin auf dem Laufenden!

Seid herzlich gegrüsst,

Rebecca für Dorf testet Zukunft

Autor

Rebecca Panian


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Kommentare

Yury Bogomolov


Your idea will lead to that people will be indifferent to creating the welfare for themselves. They'll become idle. After that we'll see the budget deficit and economic system will be destroying-slowly but definitely.